Entdeckung: Zwischenräume der Chinesischen Mauer bestehen zum Teil aus Reis

Forscher entschlüsseln die Bestandteile des Spezialmörtels der Chinesischen Mauer

Von Laura Busch
21. Juni 2010

Die Chinesische Mauer ist eine der berühmtesten von Hand errichteten Sehenswürdigkeiten der Welt.

Reismehl und Löschkalk

Wissenschaftler von der Zhenjiang Universität im chinesischen Hangzhou haben jetzt herausgefunden, dass die einzelnen Bestandteile der Mauer von einem wahren Wundermörtel zusammengehalten werden. Der Zement besteht aus einem Brei aus Reismehl und Löschkalk.

"Er gehört zu den größten technischen Innovationen dieser Zeit", so der Professor für Chemie Dr. Zhang Bingjian. Dieser Brei verleiht der Mauer jetzt schon seit über 600 Jahren Stabilität. Durch seine feine Mikrostruktur können sich in den Zwischenräumen der Mauer teilweise nicht einmal Pflänzchen ansiedeln.

Amylopectin

"Der Spezialmörtel ist eine besondere Mischung aus organischen und anorganischen Komponenten", so Dr. Zhan weiter. "Die anorganische Komponente ist Kalziumkarbonat. Die organische Komponente ist Amylopectin. Sie ist Bestandteil des Reisbreis, der in den Mörtel gemischt wurde. Durch dieses Amylopectin hat das Gemisch eine sehr kompakte Mikrostruktur". Aber nicht nur die Chinesische Mauer sondern auch andere Gebäude wie Grabstätten und Pagoden trotzden aufgrund des Mörtels bis heute der Zeit und vielen Naturkatastrophen.