Entwicklung zum männlichen oder weiblichen Gehirn beginnt schon im Mutterleib

Von Nicole Freialdenhoven
17. März 2014

Ob ein Kind mit nur einer Bezugsperson, mehreren Bezugspersonen oder gar keiner aufwächst, hat starke Folgen für die Entwicklung des Gehirns. Dies stellten Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck fest, die sich mit dem Thema kindliche Entwicklung beschäftigten.

Die Menge der Bezugspersonen und die Hormone beeinflussen Gehirnentwicklung

Wachsen Kinder mit nur einer Bezugsperson auf, entwickelt sich das Gehirn weniger als bei zwei oder mehreren Bezugspersonen, die es immer wieder mit neuen Reizen stimulieren. Ob die Bezugspersonen dabei männlich oder weiblich sind, spielt dagegen keine Rolle.

Die Forscher gingen ebenfalls der Frage nach, wie sich die Gehirne von Frauen und Männern unterscheiden und wie diese Entwicklung im Mutterleib beginnt. So wurde festgestellt, dass das Gehirn im frühen Embryostadium noch "neutral" ist und erst durch die Hormone, die auch die Auswicklung des jeweiligen Geschlechtes anschieben, die männliche oder weibliche Gehirnstruktur zu entwickeln beginnt.

Homosexualität könnte tatsächlich in den Genen liegen

Besonders interessant war in diesem Zusammenhang der Blick in die Gehirne homosexueller Menschen: Ihre Gehirnstrukturen unterscheiden sich von denen der heterosexuellen Menschen des gleichen Geschlechts und legen nahe, dass Homosexualität tatsächlich schon in den Genen liegt. Bei Transsexuellen war es tatsächlich so, dass sie mit der Gehirnstruktur des anderen Geschlechtes aufwuchsen und später ihren Körper gewissermaßen an das Gehirn anpassten.