Epilepsie in der Schwangerschaft: Medikamente können die Intelligenz des Kindes verändern

Von Cornelia Scherpe
6. Juni 2013

Epilepsie ist zwar bisher nicht heilbar, doch dank moderner Medikamente können die Betroffenen relativ normal leben und am gesellschaftlichen Alltag gut teilnehmen. Auch Frauen mit einem Kinderwunsch müssen nicht zwangsläufig auf eine Schwangerschaft verzichten, allerdings benötigen sie eine sehr enge Kontrolle durch ihre Ärzte.

In erster Linie muss die Frage geklärt werden, inwiefern die eingenommenen Medikamente in ihrer jeweiligen Dosis ein Risiko für Mutter und Kind darstellen könnten. Aktuellen Untersuchungen zufolge ist es beispielsweise problematisch, wenn die Schwangere ein Mittel mit Valproinsäure gegen ihre Epilepsie einnimmt.

Es hat sich gezeigt, dass der Wirkstoff auch in den Körper des Fötus gelangen kann und im schlimmsten Fall zu einer Minderung des IQs führt. Die Kinder können also weniger intelligent zur Welt kommen, als sie es unter normalen Umständen getan hätten. Dies geht aus einer Langzeitstudie hervor, in der mehr als 220 Mütter mit Epilepsie begleitet wurden.

Die Studie untersuchte sie während der Schwangerschaft und bis die Kinder sechs Jahre alt geworden waren. Kinder, deren Mütter die Valproinsäure regelmäßig während der neun Monate eingenommen hatten, besaßen im Schnitt acht bis elf IQ-Punkte weniger als eine Kontrollgruppe. Es zeigte sich zudem, dass die Kinder ein schlechteres Gedächtnis hatten und oft beim Spracherwerb etwas hinterher hingen.

Die Forscher betonen jedoch, dass keine Schwangere aufgrund dieser Ergebnisse in einem Moment der Unsicherheit einfach ihre Medikamente absetzen sollte. Auch das kann sehr schwerwiegende Probleme mit sich bringen. Es ist vielmehr wichtig, gemeinsam mit dem Arzt über Vor- und Nachteile zu sprechen und am besten vor Beginn einer Schwangerschaft über mögliche Therapieanpassungen zu erörtern.