Epilepsie-Medikament könnte Alzheimer verhindern

Epilepsie-Medikament reguliert Gedächtnisleistung auf ein Normalmaß und soll Alzheimer verhindern

Von Frank Hertel
3. August 2011

Auf einem internationalen Alzheimer-Kongress berichtete die US-Forscherin Michaela Gallagher von der Johns Hopkins University von einer Studie, die sie mit 34 Personen gemacht hat. Ein Teil der Probanden war gesund, der Rest hatte eine amnestische, milde, kognitive Beeinträchtigung (aMCI). Darunter versteht man eine mit hoher Gehirnleistung verbundene Vergesslichkeit und Zerstreutheit, die zu Alzheimer führen kann.

Erhöhte Gehirnaktivität durch das Medikament Levetiracetam

Zwei Wochen lang gab Gallagher allen Testpersonen das Epilepsie-Medikament Levetiracetam. Zwei Wochen danach bekamen sie ein Placebo. In diesen vier Wochen mussten die Teilnehmer Gedächtnisaufgaben lösen. Währenddessen wurde ihre Gehirnaktivität mit einem funktionellen Magnetresonanztomografen (fMRT) gemessen. Bei den aMCI-Patienten zeigte sich eine höhere Aktivität im Hippocampus. Dieser ist für das Gedächtnis zuständig. Unter Gabe des Epilepsie-Medikaments verringerte sich die Aktivität des Hippocampus auf ein gesundes Normalmaß. Nach vier bis sechs Jahren erkrankten die Teilnehmer mit der höchsten Aktivität im Hippocampus an Alzheimer.

Gallagher hofft, mit Levitiracetam Alzheimer im Frühstadium verhindern zu können, allerdings stehen dazu noch viele weitere Studien aus.