Eradikation des Medinawurms durch Mali-Konflikt

Durch Reinigung des Trinkwassers und Aufklärung, will man die Infektionskette durchbrechen

Von Max Staender
21. Januar 2013

Der so genannte Dracunculus medinensis kommt in Nordafrika und Indien vor, von dem im Jahr 1986 auf dem indischen Subkontinent sowie der südlichen Sahara noch 23,5 Millionen Menschen infiziert waren. Die Larven dieses Rundwurms leben in winzigen Ruderfußkrebsen, die der Mensch beispielsweise mit unsauberem Wasser aufnimmt, sodass sich die Larven im Darm zu erwachsenen Fadenwürmern entwickeln.

Der Mensch als Wirt

Das Weibchen kann dabei eine Länge von einem Meter erreichen und wandert langsam in das Unterhautfettgewebe und weiter in den Fußbereich. Knapp 12 Monate nach der Infektion bildet sich dann ein Geschwür am Fuß des Patienten, aus dem unzählige Larven vom Weibchen für die kommende Generation in ein Gewässer abgegeben werden.

Aufklärung und Hygienemaßnahmen

Durch Aufklärung der Bevölkerung sowie der Reinigung des Trinkwassers kann die Infektionskette durchbrochen werden. Allerdings trauen sich die Mitarbeiter der Eradikationsinitiave von Ex-Präsident Jimmy Carter derzeit nicht in den Norden Malis, weshalb es keine genauen Zahlen von dortigen Neuerkrankungen gibt.

Da jedoch bei mehreren Personen der Medinawurm entdeckt wurde, fürchtet die Stiftung, dass sich die Erkrankung im Norden Malis wieder schnell ausbreitet.