Erdbeben vor Kanareninsel El Hierro - Vulkanausbruch befürchtet

Von Ingo Krüger
2. Juli 2012

Vor der Kanareninsel El Hierro bebt wieder die Erde. Allein in den letzten drei Tagen kam es nach Angaben von Seismologen zu mehr als 600 Erdbeben, manche bis zur Stärke 3,4 auf der Richterskala. Die Behörden riefen die Warnstufe "Gelb" aus, bei der sich die Anwohner auf eine Evakuierung im Falle eines Vulkanausbruchs vorbereiten sollen.

Zuvor hatten Experten festgestellt, dass Magma-Bewegungen in 20 Kilometer Tiefe den Erdboden um drei Zentimeter angehoben hatten. Die Leitung des Zivilschutzes bei vulkanischen Risiken (PEVOLCA) forderte die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Eine verstärkte Bebentätigkeit oder eine Eruption wollten sie aber nicht ausschließen.

Bereits im Herbst 2011 hatte die Erde vor El Hierro gebebt. Lavareste und Asche waren aus dem Atlantik 25 Meter hoch herausgeschleudert und aufs Meer hinabgeregnet. Es stank nach schwefeligen Gasen. Tote Fische, die im Lavastrudel verendet waren, trieben im Wasser.

Es waren erste Diskussionen aufgekommen, ob sich durch die Aktivitäten des Unterwasservulkans eine neue Insel der Kanaren bilden könnte. Allerdings wissen selbst Experten nicht, wie die weitere Entwicklung ablaufen wird.