Erfolgreiche Immunisierung von Amphibien - Tödliche Chytridpilz-Epidemie bedroht Kröten und Frösche

Von Ingo Krüger
14. Juli 2014

Ob Kröte, Laubfrosch oder Feuersalamander: Immer mehr Amphibien fallen dem Chytridpilz zum Opfer. Er greift die Haut der Tiere an, stört ihren Flüssigkeitshaushalt und tötet sie bei starkem Befall. In Mittelamerika sind 40 Prozent der Amphibienarten von der Krankheit befallen. Auch in Europa breitet sich der Chytridpilz immer weiter aus. Doch nun gibt es Anzeichen, die auf eine Besserung der Situation schließen lassen, denn einige Frösche und Kröten haben eine Immunität gegen den Pilz entwickelt.

In Laborversuchen zeigte sich, dass infizierte Tiere, die den Kontakt mit dem Erreger überlebten, sich zunehmend resistenter gegenüber dem Pilz zeigten. Auch Kontakt zu totem Pilzmaterial erhöhte die Immunität. Zudem ergaben Tests, dass Kröten, die bereits mit dem Erreger infiziert waren, pilzfreie Orte bevorzugten - im Gegensatz zu jenen Tieren, die den Pilz noch nicht kannten.

Auslöser der Chytridpilz-Epidemie noch unklar

Tierschützer haben Hunderter bedrohter Arten gesammelt, die sie nun in Gefangenschaft halten, um sie später auszusiedeln. Sie sollen die Ausbreitung des Erregers stoppen. Doch noch ist unklar, ob sich die Immunität auch bei Amphibien in freier Wildbahn entwickelt. Bei einer erfolgreichen Immunisierung könnten auch andere Tiergruppen, wie etwa Fledermäuse, Bienen und Schlangen, die durch invasive Pilze bedroht sind, davon profitieren.

Der genaue Auslöser der Chytridpilz-Epidemie ist noch ungeklärt. Es wird vermutet, dass am plötzlichen Aussterben vieler Arten auch noch andere Faktoren beteiligt sind, etwa Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung, Zerstörung der Ozonschicht oder der Einsatz von Pestiziden.