Erkältungen bei Säuglingen lassen die Gefahr für Diabetes des Typ 1 steigen

Von Cornelia Scherpe
8. Juli 2013

Typ 1-Diabetes wird nicht im Erwachsenenalter erworben, sondern steckt bereits in Säuglingen. Der junge Körper entwickelt hier schon als Kleinkind gefährliche Antikörper, die sich nicht gegen einen Feind des Körpers richten, sondern gegen die eigene Bauchspeicheldrüse. Über die Jahre hinweg werden so immer mehr Zellen zerstört, die eigentlich Insulin produzieren sollen. Spätestens im Teenager-Alter beginnen dann die Symptome.

Erstmalig nachweisen lassen sich diese Antikörper aber bereits bei Babys, die gerade einmal sechs Monate oder höchstens drei Jahre alt sind. Wo diese gefährlichen Antikörper herkommen, weiß man bisher noch nicht. Zu einem großen Teil geht man von einem Prozess der Vererbung aus.

Forscher haben nun herausgefunden, dass jedoch auch Erkältungen im Säuglingsalter diesen Prozess triggern können. Das Immunsystem wehrt sich gegen die Erreger der Infektion und wird dabei aktiver. Diese verstärkte Arbeit bedingt jedoch auch, dass die Antikörper produziert werden, die sich gegen die Bauchspeicheldrüse richten und so die Diabetes auslösen. Daher führen die Atemwegsinfektionen über Umwegen also zu einer Erhöhen des Risikos.

Ermittelt wurde dies in einer Studie mit 150 Kindern. Diesen wurden regelmäßig auf die verantwortlichen Antikörper im Blut hin untersucht. Zudem wurden die Eltern gebeten, ein ausführliches Tagebuch über den gesundheitlichen Zustand ihres Kindes zu führen. Darin sollten sie vor allen Dingen festhalten, ob das Kind Erkältungen oder andere Infektionen hatte. Nun zeigt die Auswertung, dass alle Kinder, die später Diabetes des Typ 1 bekamen, mindestens zwei Infektionen in den ersten zwölf Lebensmonaten hatten. Infektionen nach dem ersten Lebensjahr hatten dagegen offenbar keinen Einfluss mehr auf das Risiko.