Ernährung während der Schwangerschaft: Hat sie einen Einfluss auf spätere Suchtkrankheiten?

Von Cornelia Scherpe
8. August 2013

Immer mehr Menschen leiden an verschiedenen Suchtkrankheiten. Sei es der Alkohol, Drogen, Spiele oder andere Dinge: die Sucht bestimmt den Alltag und kann das normale soziale Leben zerstören. Die Auslöser können dabei so verschieden sein wie die Süchte und ihre einzelnen Formen. Allerdings besteht in der Medizin ein allgemeiner Konsens, dass vor allen Dingen Probleme in der Kindheit und spätere Traumata zu einem Suchtverhalten führen.

Eine aktuelle Studie stellt nun aber einen ganz anderen Ansatz in den Raum. Forscher aus den USA sind der Frage nachgegangen, ob sich das Risiko für eine Sucht nicht sogar schon vor der Geburt entwickelt. Sie gehen davon aus, dass die Ernährung der werdenden Mutter zumindest bei der Sucht nach Drogen und Alkohol eine ganz entscheidende Rolle spielt.

Ernährt sich die Frau während der neun Monate der Schwangerschaft eher ungesund, wird es ihrem Kind später schwerer fallen bei Suchtmitteln Nein zu sagen. Belegt haben die Forscher ihre These mit einem Tierversuch. Dabei nahmen sie trächtige Ratten und teilten die Weibchen in zwei Gruppen auf. Die einen wurden mit sehr gesundem Futter versorgt, während man den anderen zu zuckerreiche Nahrung präsentierte.

Die später geborenen Rattenkinder aus der zweiten Gruppe zeigten in Tests anschließend auffallend häufig einen schwächeren Willen, wenn es um Alkohol ging. Auch vorgesetzte Drogen wurden von den Tieren dieser Gruppe häufiger angenommen. Kinder aus der ersten Gruppe hielten sich dagegen verstärkt zurück und schienen eine deutlich höhere Hemmschwelle für Suchtverhalten zu besitzen. Diese Ergebnisse, so die Forscher, lassen sich vermutlich auch auf den Menschen übertragen.