Ernährungswissenschaftler warnen: Zink-Tabletten können zu einem Kupfermangel führen

Zink-Tabletten sollten nicht leichtfertig eingenommen werden, denn sie können einen Kupfermangel bewirken

Von Cornelia Scherpe
13. Juli 2015

Der menschliche Organismus benötigt viele Nährstoffe, also

Darüber hinaus braucht man für die Gesundheit aber auch eine Vielzahl an Mineralstoffen wie Zink und Kupfer.

Eine gesunde Ernährung, die wirklich perfekt ausgeglichen ist, gelingt den wenigsten Menschen. So mancher kommt daher auf die Idee, durch Nahrungsergänzungsmittel nachzuhelfen.

Überangebot von Zink kann zu Kupfermangel führen

Oft hört man, dass Zink sehr wichtig ist und daher greifen viele zu Zink-Tabletten. Ernährungswissenschaftler warnen jedoch vor einem zu leichtfertigen Einsatz dieser Präparate. Die meisten wissen nämlich nicht, dass es durch ein Überangebot von Zink im Körper als Folgeerscheinung zu einem Mangel an Kupfer kommen kann.

Studie zeigt: Leichtfertige Zinkvergabe und -einnahme hat Kupfermangel zur Folge

In einer aktuellen Studie wurden die Daten von 70 Briten ausgewertet, die während eines Aufenthalts im Krankenhaus ein Präparat mit Zink bekommen hatten. In 29 Fällen hatten die Ärzte nicht einmal vermerkt, warum die Patienten die Tabletten schlucken sollten. Bei den übrigen gab es eine Angabe: 43 Prozent hatte einen Zinkmangel und 38 Prozent eine Erkrankung der Haut.

Obwohl alle 70 Patienten täglich Zink-Tabletten schlucken sollten, war nur bei 43 von ihnen vorab der Zinkspiegel im Blut gemessen worden. Das entspricht 61 Prozent. Bei den übrigen 39 Prozent erfolgte die Vergabe nur auf Verdacht.

Später zeigte sich, dass nur 37 Patienten wirklich einen Zinkmangel gehabt hatten. Daher bestand bei den anderen die Gefahr eines Überangebots.

Die Ärzte im Krankenhaus hatten aber nur bei zwei Patienten auf den Kupferwert im Blut geachtet. Bei diesen beiden waren die Werte auch tatsächlich zu niedrig geworden. Bei den übrigen wurde Kupfer gar nicht bestimmt.

Es kam im Folge der Therapie bei 13 Patienten zu

  • neurologischen Problemen,
  • Neutropenie oder
  • einer Anämie.

Das sind klassische Folgen eines Kupfermangels.

Zink-Tabletten enthalten mehr Zink als gut ist

Die DGE, die Deutsche Gesellschaft für Ernährung, hat einen Richtwert für Zink veröffentlicht. Demnach sollte jeder Mann rund zehn Milligramm und jede Frau rund sieben Milligramm pro Tag zu sich nehmen.

Schaut man sich die Dosis von Zinkpräparaten auf dem Markt an, sieht man jedoch, dass viele Hersteller deutlich größere Mengen in eine Tablette packen. In der Studie waren mindestens 135 Milligramm pro Tag vergeben worden.