Erneute Kritik an Berlusconi wegen teurer Restauration antiker Marmorstatuen

Verwendung von Staatsgeldern und unerlaubte Restauration - Berlusconi und seine erworbenen Statuen

Von Melanie Ruch
24. November 2010

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi kommt aus dem politischen Kreuzfeuer nicht mehr raus. Jetzt steht er wegen einer aufwendigen und teuren Restauration zweier antiker Marmorstatuen in der Kritik.

Er und sein privater Architekt sollen Staatsgelder in Höhe von 70.000 Euro für die Instandsetzung einer antiken Venus- und einer Marsstatue vor dem Palazzo Chigi, dem Regierungssitz in Italien, ausgegeben haben.

"Schönheitsoperationen" der Statuen als Vorwurf

Nicht nur, dass diese Arbeiten ein riesiges Loch in das, sowieso sinkende, Kulturbudget des Landes gerissen haben, es wurden zudem einige Richtlinien für Restaurationsarbeiten an antiken Objekten nicht beachtet, so die Zeitung "La Repubblika". Einige Parteien werfen dem Staatschef sogar vor, die Statuen einer regelrechten Schönheitsoperation unterzogen zu haben.

Damit man die Statuen aus dem zweiten Jahrhundert vor Christus einmal in ihrer vollen Pracht bewundern kann, hatten Berlusconi und sein Architekt der Venus einen neuen Arm und dem Mars einen neuen Penis geschenkt.

Damit die Restaurationen jederzeit rückgängig gemacht werden können, handelt es sich bei den neuen Teilen um abnehmbare "Prothesen".