Erreger im Leitungswasser: Wie eine Nasendusche sicher bleibt
Für die Nasendusche eignet sich destilliertes Wasser; Leitungswasser sollte abgekocht werden
Beim Atmen hat die Nase eine wichtige Filterfunktion. Durch die Schleimhaut und die Härchen im Inneren werden grober Schmutz aus der Luft und viele Erreger abgefangen. So gelangen sie nicht tiefer in den Körper.
Bei einer Infektion oder wenn der Körper durch Stress geschwächt ist, schwächelt auch die Nase. Trockene Heizungsluft macht es im Winter noch schlimmer. In diesen Fällen empfehlen viele Ärzte eine Nasendusche, um der Schleimhaut wieder auf die Sprünge zu helfen. Doch damit die Nasenspülungen helfen und nicht im Gegenteil alles schlimmer machen, ist Vorsicht geboten.
Normales Leitungswasser ist in unbehandelter Form für eine Nasendusche nicht geeignet. Zwar ist in Deutschland seine Qualität so gut, dass es als Trinkwasser genutzt werden kann, aber keimfrei ist es nicht.
Es ist als Trinkwasser bedenkenlos, da enthaltene Keime von der Magensäure problemlos beseitigt werden und nicht weiter in den Körper vordringen. In der Nase hingegen können Erreger wie Bakterien und Pilze, aber auch Viren und Amöben direkt ins Innere vordringen. Wandern Amöben ins Gehirn, ist eine tödliche Infektion der Hirnhaut möglich.
Wer kein destilliertes Wasser nutzen möchte, kocht ab oder filtert
Damit eine Nasendusche wirken kann, sollte am besten auf destilliertes Wasser zurückgegriffen werden. Einfacher und nachweislich ebenfalls gut zum Abtöten eventueller Erreger: Leitungswasser für fünf Minuten abkochen.
Eine dritte Möglichkeit ist das Filtern über Kohlefilter. Die Porengröße sollte dabei allerdings nicht über einem μm liegen.
Die Wirksamkeit dieser drei Methoden wurde jüngst von HNO-Ärzten aus den USA in einer Studie untersucht und bestätigt. Für ihre Versuche nutzten die Wissenschaftler zunächst keimfreies Wasser und versetzten dieses mit ausgewählten Erregern.
Als erstes benutzten sie einen Kohlefilter, um die Erreger wieder aus dem Wasser zu holen. Das Experiment sorgte zwar für keine komplette Keimfreiheit, doch die Konzentration der Erreger wurde merklich kleiner. Für wirklich steriles Wasser sorgte hingegen die gezielte Bestrahlung mit UV-Licht.
Geräte zur UV-basierten Wasseraufbereitung gibt es auch für Privatpersonen zu kaufen. Wer diese Investition vermeiden möchte, kommt mit dem klassischen Abkochen wunderbar zurecht. Fünf Minuten genügten im Experiment, um das kontaminierte Wasser für eine Nasendusche sicher zu machen.