Erstaunliches Wissen der Tiere - Schimpansen bekämpfen Krankheiten durch Selbstmedikation

Von Cornelia Scherpe
15. April 2013

Wie schlau sind Tiere eigentlich wirklich? Haustierbesitzer und Tierfreunde fragen sich dies immer wieder. Gerade Menschenaffen vollbringen teilweise schon auffallende Leistungen. Dies war auch bei einer Gruppe von Schimpansen der Fall, die Forscher eingehend studierten.

Ein Weibchen litt, wie Untersuchungen zeigten, an einem Darmparasiten. Offenbar war auch das Tier selbst sich dieser Tatsache bewusst und legte ein ganz erstaunliches Verhalten an den Tag. Die Affendame ging zu einem Busch, den sie sonst nie als Nahrungsquelle aufgesucht hatte und brach einige Zweige ab. Anschließend entfernte sie nicht nur die Blätter, sondern auch die Rinde und kaute dann den Rest der Zweige.

Ihr Kind beobachtete dies und bettelt die Mutter an. Doch als diese ihm ein Stück abgab, verschmähte das Junge bereits nach einem Bissen den Rest des Zweiges. Die Forscher gingen dem nach und stellten fest, dass die Zweige schlicht und ergreifend bitter schmecken und daher von den Schimpansen sonst auch nicht verspeist werden. Bei dem darmkranken Tier hatte der Verzehr aber den Effekt, dass die Parasiten bekämpft wurden. Mit anderen Worten: die Affendame hatte sich selbst mit Medikamenten aus der Natur geholfen.

Solche faszinierenden Fälle wurden aber sogar schon jenseits der Primaten beobachtet. So sind zum Beispiel auch Waldameisen und Honigbienen offenbar in der Lage, schädliche Pilze in ihrer Heimat zu erkennen. Es ist für beide Arten normal, dass sie Baumharze sammeln und in die Nähe ihrer Brutstätten tragen, damit feindliche Organismen ferngehalten werden. Doch ist es erst zu einem Befall gekommen, sammeln sie noch mehr; sie erhöhen quasi die Dosis.