Erster Einsatz eines Klappenstents bei undichter Mitralklappe

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
14. April 2014

Bei der Mitralklappe handelt es sich um eine Herzklappe, welche dafür sorgt, den Rückfluss des Blutes aus der linken Herzkammer - wenn diese sich zusammenzieht - in den linken Vorhof zu verhindern. Ist die Klappe undicht, muss sie ersetzt werden.

Dies wurde bislang durch eine Operation realisiert, bie der der Patient durch eine Herz-Lungen-Maschine versorgt wird. Forschern ist es nun jedoch zum ersten Mal gelungen, ein Verfahren ohne den Einsatz dieser Maschine durchzuführen, und zwar, indem ein Klappenstent eingesetzt wurde - ein Verfahren, welches bis dato nur bei der Lungenschlagader und der Hauptschlagader der Aorta gewählt worden ist.

Einsatz und Anforderungen

In einigen Fällen ist die Verwendung einer Herz-Lungen-Maschine nicht möglich, beispielsweise bei manchen schweren Erkrankungen oder bei entsprechend hohem Alter des Erkrankten. Dann könnte dieses neuartige Katheterverfahren zum Einsatz kommen. Die Operation ist für den Patienten weniger belastend, da sie von kürzerer Dauer ist und nur einen kleinen Schnitt erforderlich macht.

Die Anwendung im Bereich der Mitralklappe stellt besondere Herausforderungen an den Chirurgen, da diese Klappe sehr beweglich ist und sein muss, was einen starken Halt voraussetzt. Dies erweist sich als besonders schwierig, wenn der Bereich, in den der Stent implantiert werden soll, keine Verkalkungen aufweist. Doch durch die Weiterentwicklung der Klappe kann dies nun auch realisiert werden.

Es sollen noch weitere Forschungen in diesem Bereich durchgeführt werden und so ist es in absehbarer Zeit denkbar, bei Patienten, deren Gesundheitszustand die Verwendung einer Herz-Lungen-Maschine unmöglich macht, den Klappenstent in die Mitralklappe auf die beschriebene Art und Weise einzusetzen.