Es gibt viele Mythen über Krebs

Von Cornelia Scherpe
13. Januar 2014

Wer die Diagnose "Krebs" bekommt oder Angehörige plötzlich von der Krankheit betroffen sind, beginnt oft mit einer Recherche im Internet. Man möchte so viel wie möglich über Krebs lernen, damit man sich richtig verhalten kann. Doch gerade im Netz stößt man dabei schnell auf Halbwahrheiten und schlichte Lügen.

Wirkungslose Nahrungsergänzungsmittel

Oft behauptet wird beispielsweise, dass man durch teure Nahrungsergänzungsmittel etwas gegen den Tumor unternehmen kann. Dieser Mythos wurde vermutlich von Menschen verbreitet, die mit der Angst einfach nur Geld machen wollen. Bisher gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass die kleinen Tabletten und Pillen für Krebspatienten wirklich sinnvoll sind. Oft wird also nur viel Geld zum Fenster herausgeworfen.

Mythen über die Verbreitung und Entstehung von Krebs

Ein weiterer Mythos spricht gern von "Tumorviren". Angeblich könne man sich bei Krebspatienten anstecken, da Viren vorhanden sind, die von Mensch zu Mensch springen können. Das ist allerdings unwahrscheinlich und wurde noch nicht ein einziges Mal belegt.

Ein ebenfalls gern diskutiertes Thema sind die "Sutoxinen". Bereits im 19. Jahrhundert sprach man darüber, dass diese Giftstoffe in Schweinefleisch vorkommen und Krebs entstehen lassen. Bis heute konnte jedoch keine Studie die Existenz dieser Sutoxine nachweisen. Man geht daher im 21. Jahrhundert davon aus, dass diese Giftstoffe eine schlichte Erfindung sind.

Krebsberatungsstellen nutzen aktuelle Forschungserkenntnisse

Beratungsstellen werden außerdem häufig mit Mythen konfrontiert, die aus verschiedenen Weltanschauungen heraus entstehen. So glauben manche Menschen beispielsweise, dass das Tragen von BHs zu Krebs führt, oder das ein Schwangerschaftsabbruch die Frau mit einem Tumor "strafen" wird. Für diese oft aus religiöser Überzeugung entstandenen Behauptungen gibt es aber ebenfalls keine medizinischen Belege.

Wer sich als Patient oder Angehöriger von Meldungen aus dem Internet verunsichert fühlt, sollte eher Beratungsstellen aufsuchen und dort seine Fragen loswerden. Hier basieren die Antworten eher auf den aktuellen Erkenntnissen der Wissenschaft.