Essstörungen im sozialen Umfeld - sprechen Sie den Betroffenen direkt darauf an

Von Cornelia Scherpe
27. Juli 2012

Viele Menschen leiden an Essstörungen. Sie hungern sich auf ein Schönheitswahnbild herab oder nehmen durch unkontrolliertes Essen immer mehr zu. Viele Menschen beobachten solche Veränderungen bei Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten. Die meisten sorgen sich dann auch um die Liebsten, doch sollte man den Betroffenen ganz direkt darauf ansprechen? Psychologen beantworten das mit einem eindeutigen Ja.

Viele Essstörungen werden von den Betroffenen selbst überhaupt nicht ernst genommen. Sie glauben, dass alles in Ordnung ist und hungern oder stopfen weiter. Störungen des Essverhaltens sind jedoch eine ernste Angelegenheit und können im Extremfall lebensgefährliche Ausmaße annehmen. Wer bei einem nahestehenden Menschen daher Hinweise auf Magersucht, Adipositas und co. bemerkt, sollte den Mut haben und den Verdacht direkt aussprechen.

Was laut der Psychologen überhaupt nicht hilft, sind gut gemeinte Ratschläge durch die Blume. "Iss doch etwas mehr." oder "Vielleicht essen wir lieber kein Eis." bringen auf lange Sicht überhaupt nichts. Der Verdacht sollte freundlich aber bestimmt ausgesprochen werden. Im selben Atemzug ist es sinnvoll, die eigene Hilfe anzubieten. Den Erkrankten oder Gefährdeten sollte klar sein, dass jemand ihr Problem bemerkt hat und vor hat, sich damit eingehend zu beschäftigen. Das kann helfen, das Essverhalten von allein wieder zu normalisieren oder sich nun endlich professionelle Hilfe zu suchen.