EU-Eklat - Dänemark pocht auf höhere Walfangquoten

Von Katharina Cichosch
14. Juni 2012

Bereits seit 1986 herrscht ein offizielles Walfangverbot, das weltweit gültig ist. Verboten ist hierbei jedoch ausschließlich der Fang aus kommerziellen Gründen. Und so gibt es hier auch einige Ausnahmen: In Japan beispielsweise, aber auch in europäischen Ländern wie Island ist der Fang teilweise doch erlaubt. Die Gründe hierfür sind unterschiedlich; häufig werden die Aufrechterhaltung traditioneller Brauchtümer oder der Nutzen für Wissenschaft und Forschung angeführt.

Die dänische Regierung pocht jetzt auf höhere Walfangquoten - und erntete prompt Kritik aus ganz Europa, aber auch beispielsweise aus den Reihen der Opposition. Die wirft den Entscheidungsträgern vor, lediglich auf Stimmenfang bei den indigenen Völkern Grönlands zu gehen. Denen nämlich sollen die erhöhten Walfangquoten schließlich nutzen. Ob dies jedoch tatsächlich der Fall ist oder ob das nach dem Eigenbedarf überschüssige Walfleisch nicht doch zu kommerziellen Zwecken exportiert werden könnte, darüber sind sich Experten uneinig.

Auch befürchten Umweltschützer, dass eine erfolgreiche Forderung weitere Länder wieder zu verstärktem Walfang animieren könnte. Aus Dänemark heißt es, dass man die Kritik nicht versteht - schließlich sollen die Quoten für die einzelnen Walarten nur um jeweils fünf Prozent erhöht werden, was den Politikern zu Folge sogar in Hinblick auf die Arterhaltung kein Problem sein sollte.