EU plant "Europäisches Sparkonto" zur Finanzierung von Unternehmen

Von Alexander Kirschbaum
17. Februar 2014

Die Finanzkrise hat den Bankensektor vorsichtig gemacht. Für europäische Unternehmen ist es schwieriger geworden, von den Banken Kredite zu erhalten. Frisches Kapital ist für die Wirtschaft aber wichtig, um neue Projekte zu finanzieren.

Die Europäische Union prüft daher andere Finanzierungsmöglichkeiten für Unternehmen. Im Gespräch ist die Einführung eines "Europäischen Sparkontos", wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Die rund 500 Millionen Sparer in der Europäischen Union bilden eine große Geldreserve, ein "Europäisches Sparkonto" könnte problemlos Kredite für Unternehmen bereitsstellen.

Beim Bankenverband stößt dieser Plan auf Ablehnung. Eine derartige Finanzierung von Unternehmen sei ein unzulässiger Eingriff in die freie Marktwirtschaft, teilte Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, mit.

Neben der Einführung eines "Europäischen Sparkontos" diskutiert die EU-Kommission über weitere Maßnahmen zur Behebung der Kreditklemme. So könnten etwa die finanziellen Reserven von Versicherungskonzernen ebenfalls für die Finanzierung von Projekten genutzt werden.