EU will Menschenversuche erleichtern

Von Ingo Krüger
20. Februar 2013

Die EU-Kommission plant, Medikamentenversuche an Menschen zu erleichtern. Medienberichten zufolge sollen einzelne Mitgliedsstaaten die Möglichkeit haben, Arzneimittel zu testen, zu bewerten und auch zuzulassen.

Die Zulassung wäre dann europaweit gültig und könnte von einem Pharmaunternehmen in einem "Wunschland" beantragt werden. Eine entsprechende Verordnung wurde bereits von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt ausgearbeitet.

Die neue EU-Verordnung sieht ebenfalls vor, die Meinung von unabhängigen Ethikkommissionen bei klinischen Tests künftig nicht mehr zu berücksichtigen.

Ärzte, Ethikverbände und Parlamentarier fordern jetzt Änderungen. Sie befürchten, dass sich die Unternehmen Länder aussuchen werden, in denen die Zulassungspraktiken nicht so streng gehandhabt werden. Außerdem kritisieren sie das Ausschalten der Ethikkommissionen.

Einwände kommen auch von der Bundesärztekammer. Die Organisation beanstandet erhebliche Mängel der Verordnung. So reduziere sie etwa den Schutz von Minderjährigen und von Menschen in Notfallsituationen.