Senioren müssen mehr in medizinischen Studien berücksichtigt werden

Von Cornelia Scherpe
19. April 2012

Täglich finden unzählige medizinische Studien auf der ganzen Welt statt. Es geht um Krankheitsverläufe, neue Medikamente, Wechselwirkungen und vieles mehr. Doch dabei sieht der Kreis der teilnehmenden Menschen irgendwie fast immer gleich aus. Junge Probanden, die voll im Leben stehen und gesund sind, lassen sich als Testpersonen einbeziehen.

Das ist nicht die beste Lösung, wie Internisten nun wieder beim Internistenkongresses in Wiesbaden betonen. Die Studien nehmen so nämlich keine Rücksicht auf die Gruppe der Senioren. Da die Menschheit jedoch immer älter wird, ist es geradezu fahrlässig, diesen Personenkreis aus Studien auszuschließen. Ältere Menschen reagieren anders auf Medikamente oder Krankheiten an sich.

Sie brauchen andere Therapien und haben häufig ganz andere Wünsche beim Erhalt einer Behandlung. Sie wollen zum Beispiel nicht durch riskante Eingriffe hoffentlich geheilt werden, sondern streben einen moderaten Weg an, der möglichst viel Selbstständigkeit im Alter bewahrt.

Das alles kann in den Studien, wie sie derzeit praktiziert werden, nicht berücksichtigt werden. Hier sollte dringend ein Änderung eingeführt werden. Die Internisten sind auch überzeugt davon, dass solche Studien prinzipiell möglich sind, die Forscher müssen es nur wollen.