EU will Steuerschlupfloch für Konzerne stopfen - 1.000 Milliarden Euro Mehreinnahmen möglich

Von Dörte Rösler
28. November 2013

Mit der Mutter-Tochter-Richtlinie wollte die EU die mehrfache Besteuerung von Unternehmen vermeiden. Tatsächlich nutzen viele Firmen das Regelwerk, um überhaupt kein Geld mehr an den Fiskus abzuführen. 1.000 Milliarden Euro gehen den Staaten dadurch jährlich verloren. Nun will die EU nachbessern.

Gesetz wurde zur Steuervermeidung genutzt

Das eigentlich gut gemeinte Gesetz hat dazu geführt, dass Unternehmen verstärkt Dependancen im Ausland gründeten und ihre Gewinne als Dividende an diese Tochter überwiesen - steuerfrei. Das Zahlungssystem ist kompliziert, und oftmals handelt es sich um ein ganzes Geflecht an Briefkastenfirmen, deren einziger Zweck in der Steuerersparnis besteht.

Steuerpflicht am Ort des wirtschaftlichen Handelns

Solche Tricksereien sollen künftig nicht mehr möglich sein. Die EU will nicht nur die Zahlungen zwischen Mutter- und Tochtergesellschaften genauer kontrollieren, Steuern sollen auch dort bezahlt werden, wo die wirtschaftliche Substanz des Unternehmens ist.

Bekannte Firmen betroffen

Zu den größten Steuervermeidern zählen Unternehmen wie Amazon, Apple und Google, die in etlichen EU-Ländern keinerlei Steuern zahlen.