Europäische Zentralbank will Frauenquote einführen - Oberste Führungsebene ist jedoch ausgenommen

Von Melanie Ruch
30. August 2013

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) wegen ihrer oft zu konservativen Ansichten in der Vergangenheit schon häufiger in die Kritik geraten ist, will die EZB nun ihr Image aufpolieren.

Nachdem im Juli bereits bekanntgegeben wurde, dass man zukünftig die Protokolle der Ratssitzungen veröffentlichen will, um die Entscheidungen für die Öffentlichkeit zugänglicher zu machen, will die EZB nun auch noch eine Frauenquote einführen. Ziel des neuen Beschlusses ist es bis zum Jahr 2019 die Quote der weiblichen Mitarbeiter im mittleren Management auf 35% und im oberen Management auf 28% zu erhöhen. Damit wäre die Frauenquote dann etwa doppelt so hoch wie derzeit.

Warum es bislang nur so wenige Frauen in den Führungspositionen der EZB gab, darüber scheiden sich die Geister. An der Zahl der Bewerberinnen lag es jedenfalls nicht. Dem Personalchef der EZB zufolge, sind die weiblichen Bewerber in Vorstellungsgesprächen und Präsentationen oft einfach zu zurückhaltend gewesen. Aber auch dem will man entgegenwirken, indem ein Mentoring-Programm eingeführt wurde, durch dass Frauen von freiwilligen Mentoren auf ihrem Weg in die oberen Etagen unterstützt werden sollen.

Einen Wermutstropfen bleibt aber auch trotz Frauenquote, denn die oberste Etage der Direktoren und Ratspositionen bleibt von dem neuen Beschluss unberührt. Für die Ernennung der Direktoren und Notenbankchefs ist und bleibt nämlich weiterhin ausschließlich die Politik zuständig.