Europäischer Vergleich: Krebspatienten in Deutschland leben länger

Von Dörte Rösler
5. Dezember 2013

Im europäischen Vergleich zeigen sich große Unterschiede bei den Überlebenschancen von Krebspatienten. Deutschland liegt bei fast allen Tumorarten im Spitzenfeld. Vor allem in Osteuropa haben Patienten schlechte Aussichten auf eine effektive Behandlung.

Geringere Lebenserwartung in Osteuropa

Ein internationales Forscherteam hat die Daten von rund 10 Millionen Europäern analysiert und daraus landesspezifische Statistiken erstellt. Die schlechteste Fünf-Jahres-Prognose haben Patienten aus Osteuropa: während in Lettland nur 43 Prozent der Darmkrebspatienten noch fünf Jahre nach der Diagnose am Leben sind, belegt Deutschland mit 62 Prozent die europäische Spitzenposition. Am Brustkrebs sterben hierzulande nur 16 von 100 Frauen, in Osteuropa sind es 26.

Finanzierung des Gesundheitssystems entscheident

Im Großen und Ganzen spiegeln die Überlebenschancen die finanziellen Ausgaben für das Gesundheitssystems wider. Länder, die viel Geld in Gesundheitsvorsorge, medizinische Ausbildung und Therapien stecken, können ihren Bürgern eine bessere Prognose bieten. Es gibt aber auch Ausreißer: trotz guter finanzieller Ausstattung ist die 5-Jahres-Überlebensrate bei Magenkrebs in Großbritannien (17 Prozent) und Dänemark (16 Prozent) nur halb so hoch wie in Deutschland (31 Prozent).