Existenzgründer sollten gut planen: Lohnt die GmbH, oder die GbR mehr?

Wer sich selbstständig machen will, hat die Qual der Wahl, denn beide Rechtsformen haben Vor- und Nachteile

Von Cornelia Scherpe
20. Oktober 2015

Wer in die Selbstständigkeit gehen will, um einen Lebenstraum zu erfüllen, der muss sich gefühlt um tausend Dinge gleichzeitig kümmern. Der Weg ist gerade am Anfang extrem unübersichtlich und mit vielen Stolperfallen versehen.

Existenzgründer kommen oft bereits bei der Frage nach der besten Rechtsform ins Wanken:

  • Soll man eine GmbH gründen?
  • Oder doch besser eine GbR?

Die GmbH: Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Eine GmbH, also eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, kann von Einzelpersonen oder verschiedenen Teilhabern gegründet werden. Bedingung ist hier, dass ein gemeinsames Kapital gebildet wird und dieses sogenannten Stammkapital 25.000 Euro umfasst. Neben Bargeld kann hier auch Besitz wie ein Haus oder Grundstück eingesetzt werden.

Vorteil dieser Rechtsform: Der oder die Existenzgründer haften bei einem Scheitern des Unternehmens nicht persönlich. Außerdem ist die GmbH als Rechtsform die bekannteste Form und gibt neuen Kunden ein Grundvertrauen. Nachteil ist klar der hohe Aufwand an Verwaltung samt Verwaltungskosten.

Die GbR: Gesellschaft bürgerlichen Rechts

Die GbR als Gesellschaft bürgerlichen Rechts kann nicht von einem Selbstständigen allein gegründet werden, sondern versteht sich als Zusammenschluss aus mindestens zwei Personen. Hier gibt es kein Stammkapital zu berücksichtigen, was die Hemmschwelle bei der Existenzgründung kleiner macht.

Die Gesellschafter müssen lediglich erklären, dass sie ein gemeinschaftliches Ziel verfolgen; beispielsweise die gleiche Dienstleistung anbieten. Der Verwaltungsaufwand ist deutlich geringer als bei einer GmbH, es entfällt sogar der Eintrag ins Handelsregister.

Großer Nachteil hier ist das persönliche Haften. Alle Mitglieder einer GbR haften mit ihrem Geschäfts- und Privatvermögen beim Scheitern der Selbstständigkeit. Das kann unter Umständen den finanziellen Ruin bedeuten.

Sinnvoll ist es, vor der Existenzgründung mit Bekannten zu sprechen, die diesen Weg bereits gegangen sind und sich so Erfahrungsberichte und Tipps zu holen. Auch der Gang zum Steuerberater und ein Termin beim Wirtschaftsprüfer helfen beim Nehmen der ersten Hürden.