Exotische Viren kommen nach Europa

Von Cornelia Scherpe
11. Juni 2012

Internisten sind derzeit etwas beunruhigt, denn es sieht so aus, als seien exotische Viren auf dem Weg nach Europa. Die DGIM, die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin, warnt daher sowohl die allgemeine Bevölkerung als auch die Kollegen vor neuen Krankheiten. Besonders das Westnil-Fieber und das Pappataci-Fieber haben sie dabei im Auge.

Beim Westnil-Fieber handelt es sich um eine von Stechmücken übertragene Krankheit, die durch die Ausbreitung der Tiere auch zu uns kommen kann. Das Pappataci-Fieber wird auch Sandmücken-Fieber genannt, so wie die Überträger umgangssprachlich heißen. Auch diese Sandmücken sind auf dem Vormarsch. Eine weitere exotische Krankheit, die hier heimisch werden könnte, ist das Chikungunya-Fieber. Diese Virusinfektion aus Afrika und Asien wird durch die Tigermücke übertragen, die auch immer öfter in Europa gesehen wird.

Das Vordringen dieser Krankheiten beunruhigt die Internisten, da Fälle dieser Infektionen hierzulande bisher absolute Ausnahmeerscheinungen sind und höchstens bei heimkehrenden Touristen auftreten. Das führt dazu, dass viele Hausärzte womöglich nicht richtig vorbereitet sind und die Symptome nicht korrekt zuordnen können. Hier ist in den kommenden Jahren mehr Aufklärungsarbeit gefragt, damit die richtigen Diagnosen ausgesprochen werden und die angemessenen Therapien eingeleitet werden können.

Für alle Patienten gilt, dass sie aus Gründen der Vorsicht mit unklaren Symptomen und vor allen Dingen mit Fieber, dessen Ursachen nicht deutlich erkennbar sind, sofort zum Arzt gehen sollten. Es könnte sich um mehr als einen harmlosen Infekt handeln, sondern um eine Infektion mit den exotischen Viren.