Expedition stößt im Kongobecken auf ein gigantisches Torfmoor von der Größe Englands

Von Frank Sprengel
28. Mai 2014

Die Sümpfe und der Dschungel der zentralafrikanischen Republik Kongo sind aufgrund der dortigen Flora und Fauna sowie der permanenten Nässe selbst gegen Ende der Trockenzeit nur schwer zugänglich. Folglich ist es nicht weiter verwunderlich, dass Forscher der University of Leeds, der Wildlife Conservation Society Congo und der Marien Nagouabi Univerität während einer gemeinsamen Expedition ins Kongobecken auf ein zwar vermutetes, aber bis dato noch unentdecktes Moorgebiet stießen.

Untersuchung des Kohlenstoffhaushalts im kongolesischen Torfmoor

Dennoch muss die Entdeckung als wahre Sensation bezeichnet werden, da das kongolesische Torfmoor laut der britischen BBC die Größe Englands habe. Während Torfmoore früher wertvolle Brennstoffquellen waren, sei das neu entdeckte Moor eher von rein wissenschaftlichem Wert. Da über Jahrtausende Unmengen an Kohlenstoff in Torfmooren versinken und dort auf Dauer festgehalten werden, hoffen Forscher nun, anhand von Torfproben mehr darüber zu erfahren, wie es um den Kohlenstoffhaushalt der Erde bestellt war, bevor der Mensch Einfluss darauf nehmen konnte.

Dass das kongolesische Torfmoor vor Abschluss der Untersuchungen wie andere Torflagerstätten zuvor zwecks Landgewinnung trockengelegt wird, scheine aufgrund des unzugänglichen Geländes sehr unwahrscheinlich. Ungeachtet dessen seien weite Teile der Republik schon jetzt Reservate, die längst unter dem Schutz der Regierung, der besagten Wildlife Conservation Society und letztendlich auch der Bevölkerung stünden.