Experten warnen vor dem Verzehr von Flughunden, da diese oft mit gefährlichen Viren infiziert sind

Von Frank Sprengel
3. Dezember 2013

Dass in Afrika Flughunde verzehrt werden, mutet aus hiesiger Sicht wenig appetitlich an. Darüber hinaus kann der Verzehr aber sogar potenziell gefährlich sein.

Palmenflughunde sind mit Henipaviren infiziert

Wie ein internationales Universität Cambridge in dem Fachmagazin "Nature Communicatons" bekannt gab, scheinen gut 50 Prozent aller in Afrika heimischen Palmenflughunde (Eidolon herlvum) Henipaviren in sich zu tragen.

Außerdem seien etwa 42 Prozent der 2100 aus zwölf verschiedenen Ländern Afrikas stammenden Tiere, die die Wissenschaftler zwecks ihrer Studie untersuchten, mit dem befürchteten Lagos-Virus befallen gewesen. Dieses Virus (Lagos bat virus oder kurz LBV), das eng mit dem Tollwut-Erreger verwandt wäre und zu den sogenannten Lyssaviren gezählt werde, sei auch schon bei anderen Säugetieren, wie etwa Schweinen, nachgewiesen worden und könne nach Auffassung der Wissenschaftler sogar den Menschen infizieren.

Palmenflughunde sollten nicht gejagt werden - Kontakt mit Urin und Fäkalien vermeiden

Obgleich bislang noch kein diesbezüglicher Fall bekannt wurde, raten Experten dennoch dringend davon ab, Palmenflughunde gezielt zu jagen. Ferner sollten Bisswunden unverzüglich gereinigt werden. Außerdem solle man nach Möglichkeit nicht in Kontakt mit dem Urin und den Fäkalien der Tiere kommen, was aber aufgrund der fortlaufenden Abholzung in Verbindung mit der Bevölkerungszunahme immer schwerer werden dürfte.

Dass so viele Flughunde, die übrigens wie Fledermäuse zu den Fledertieren gezählt werden, mit den besagten Viren befallen sind, führen die Wissenschaftler darauf zurück, dass Flughundekolonien binnen weniger Monate viele Tausend Kilometer weite Wanderungen unternehmen. Erschwerend käme hinzu, dass sich die reisenden Tiere unterwegs mit anderen Flughunden paaren, wodurch die gesamte Flughundepopulation Afrikas eine sehr ähnliche Genetik aufweise, was die Verbreitung von Viren abermals begünstige.