Fachkongress: Experten berichten über Trends in der Schönheitschirurgie

Von Katharina Cichosch
17. September 2012

Vergangenen Donnerstag startete der Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie (DGPRÄC) in Bremen. Der Fachverband setzt sich seit Jahrzehnten für einheitliche Qualitätsstandards und für eine größtmögliche Sicherheit im Bereich der Schönheitsoperationen ein. Dabei stand die diesjährige Tagung unter dem Motto "Menschlichkeit" - ein Thema, das zeigen sollte, wie Ärzte oft zwischen Patientenwohlsein und finanziellen Aspekten entscheiden müssen. Diesen Missstand prangerte Prof. Dr. med. Can Cedidi, Vorsitzender des diesjährigen Kongresses, an.

Auf der Jahrestagung wurden auch wichtige Zahlen und Fakten zu aktuellen Entwicklungen in der Branche genannt. So haben sich allein im Jahr 2011 rund 500.000 Patientinnen und Patienten für eine Schönheits-OP entschieden. Zum Vergleich: Gerade einmal sieben Jahre zurück, 2004, wurden noch rund 178.000 Eingriffe in diesem Bereich durchgeführt. In die Statistik fallen überdies aktuell nur Zahlen für tatsächliche Operationen; Behandlungen wie beispielsweise Botox sind laut Sprecherin Kerstin van Ark noch gar nicht berücksichtigt.

Heiß diskutiert wurde auch das Thema "Schönheitsoperationen bei Jugendlichen". Dabei machte der Fachverband darauf aufmerksam, dass Minderjährige mit rund einem Prozent tatsächlich nur einen geringen Anteil aller Patienten in diesem Bereich ausmachen. Eingriffe aus rein ästhetischen Gründen lehnen viele Experten einheitlich ab. Gleichzeitig betonen Präsident der DGPRÄC, Wolfgang Gubisch, und andere, dass es durchaus medizinische Indikationen für einen solchen Eingriff geben könne. Angeborene oder erworbene, stark auffällige Deformationen beispielsweise stellen den Fachärzten zu Folge eine Begründung für eine Schönheitsoperation auch bei Jugendlichen dar.