Fälle der südamerikanischen Tropenkrankheit Chagas auch in Europa

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
23. Juli 2012

Fälle der infektiösen Tropenkrankheit Chagas, die hauptsächlich in Mittel- und Südamerika vorkommt, werden auch teilweise aus Europa gemeldet, wohin sie entweder durch Touristen oder Einwanderer eingeschleppt wurde.

Die Krankheit, die auch tödlich verlaufen kann, wird meistens durch Raubwanzen übertragen, die ihren Kot in den Stichwunden ablegen, wonach dann der betreffende Mensch den Erreger selber unbeabsichtigt einreibt. Nach der Infektion kommt es zu einer Schwellung und Entzündungen an der Stichwunde, die meistens in Augennähe ist, und in der akuten Phase der Erkrankung kommt es zu Fieber, Luftnot, Durchfall, Bauchschmerzen, Lymphknotenschwellungen sowie zu Ödemen. Nachdem die akute Phase abgeklungen ist, kommt es im weiteren Verlauf zu einer chronischen Erkrankung bei der es zu Herzvergrößerungen kommt. Schließlich kann sich die Krankheit auf den Magen und Darmtrakt ausdehnen, so dass ein Darmdurchbruch oder Darmverschluss dann auch zum Tode führen können. Wird die Krankheit nicht behandelt, so verlaufen etwa 10 Prozent der Erkrankungen tödlich.

Man schätzt, dass weltweit mehr als 10 Millionen Menschen infiziert sind, in der Hauptsache in Mittel- und Südamerika sowie den USA. Jährlich werden circa 50.000 neue Fälle und 15.000 Todesfälle registriert. Wie die Fraunhofer Gesellschaft berichtet, sind auch Fälle in Europa bekannt, man schätzt etwa 6.000 Infizierte in Spanien, wo etwa 200.000 Einwanderer aus Südamerika leben.

Eine Diagnose kann durch eine Blutuntersuchung in der ersten akuten Phase erfolgen, eine wirkungsvolle Therapie ist jedoch schwierig. Aber auch die einzige Vorbeugung besteht darin, dass man sich vor den Raubwanzen schützt, beispielsweise mit Moskitonetzen, denn eine Schutzimpfung gibt es nicht.