Fälschungen leicht erkennen - Mit Nano-Partikeln gegen Produktpiraterie

Von Ingo Krüger
17. April 2014

Gefälschte Handtaschen, Uhren und Medikamente sind ein weltweites Ärgernis. Produktpiraterie betrifft nicht nur Luxusgüter, sondern auch Konsumartikel, Computer, Motorsägen, Autoersatzteile oder pharmazeutische Artikel. Der wirtschaftliche Schaden ist immens.

Nach Meinung von Experten beträgt der Wert international gehandelter Fälschungswaren wenigstens zwei Prozent des Welthandels. Die Dunkelziffer könnte weit höher liegen - bei rund fünf bis sieben Prozent des Welthandels. Allein in Deutschland entsteht dadurch jährlich ein Schaden in Höhe eines zweistelligen Milliardenbetrages.

US-Forscher haben nun ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Fälschungen schnell und unkompliziert aufdecken lassen. Winzige Polymer-Partikel, die mit bloßem Auge unsichtbar sind, werden beim Produktionsprozess von Gütern integriert.

Die Nanokristalle sind nur sichtbar, wenn sie mit Nah-Infrarotlicht bestrahlt werden. Sie können in bis zu neun verschiedenen Farben leuchten und lassen sich beliebig miteinander kombinieren. Bei sechs winzigen Streifen sind bereits eine Million verschiedene Kombinationen möglich. Die Partikel sind leicht herzustellen, äußerst stabil und ertragen auch extreme Temperaturen.

Nach Angaben der Erfinder bestehe zudem die Möglichkeit, sie mit Sensoren zu kombinieren. So ließe sich etwa überprüfen, ob beim Transport empfindlicher Produkte die Temperaturvorgaben stets eingehalten wurden.