Farben spielen in der Wahrnehmung von Hunden eine größere Rolle als bislang angenommen

Von Melanie Ruch
23. Juli 2013

Menschen haben eine recht ausgeprägte Farbwahrnehmung. Sie zählen zu den sogenannten Trichromaten und besitzen drei verschiedene Zapfentypen, die für die Rezeption von Farben und Farbunterschieden zuständig sind. Hunde und die meisten anderen Säugetiere hingegen gehören den Dichromaten an und haben lediglich zwei verschiedene Zapfentypen, wodurch ihre Farbwahrnehmung deutlich eingeschränkter ist.

Vor dieser Grundlage vermuteten Wissenschaftler bislang, dass Farben keine größere Rolle in der Wahrnehmung von Hunden spielt, doch diese Annahme konnten russische Forscher der Akademie der Wissenschaften in Moskau nun mit Versuchen widerlegen. Sie brachten den Versuchshunden bei, anhand von Tafeln unter zwei Futterboxen die Box auszuwählen, die sie selbständig mit ihrer Pfote oder Schnauze öffnen konnten, um an ihre Belohung zu gelangen.

Die Tafeln unterschieden sich sowohl im Farbton als auch in ihrer Helligkeit. Anschließend tauschten die Forscher einzelne Merkmale der Tafeln aus und beobachteten, ob sich die Hunde eher an den Farben oder an der Helligkeit der Tafeln orientierten, um die richtige Box zu finden und sie stellten fest, dass ausnahmslos alle Hunde für ihre Orientierung die Farben bevorzugten.