Fast 90 Prozent der Deutschen gegen Umschulung von Linkshändern

Von Matthias Bossaller
27. Januar 2011

Früher war es weit verbreitet, linkshändige Kinder auf rechts umzuschulen. Diese Annahme hat im Laufe der Jahre abgenommen, wie eine repräsentative Umfrage der "Apotheken Umschau" belegt, an der 1169 Frauen und Männer ab 14 Jahre teilgenommen haben. 86,2 Prozent der Deutschen sind der Meinung, besser nicht einzugreifen, wenn das Kind beginnt, mit Links zu malen oder zu schreiben. Fast 60 Prozent befürchten gar, dass eine solche Umerziehung zu einer Gedächtnis- oder Sprachstörung und sogar zu psychischen Problemen führen kann. Nur jeder Fünfte der Befragten gab an, dass die umgeschulten Linkshänder es im späteren Leben einfacher hätten.

Diese Meinung vertritt ein Drittel der über 70-Jährigen. Diese Altersgruppe ist noch von früher geprägt, als Linkshändigkeit negativ bewertet wurde. Die linke Hand sei die schlechte Hand, ist eine alte Annahme.

Insgesamt sind laut der Studie sechs Prozent der Deutschen Linkshänder. 2,6 Prozent von ihnen wurden auf rechts geschult, und 3,4 Prozent machen alles mit links.