Fastenmonat Ramadan verstärkt Migräne-Beschwerden

Von Frank Hertel
25. Mai 2011

Professor Frank Erbguth arbeitet am Klinikum Nürnberg. Er unternimmt aber auch Forschungen zu verschiedenen Themen. Im "Journal of Headache and Pain" hat er eine Untersuchung veröffentlicht, die er mit Beduinen in der Negev-Wüste gemacht hat. 32 dieser Beduinen litten unter Migräne.

Professor Erbguth hat herausgefunden, dass sich die Migräne-Attacken im muslimischen Fastenmonat Ramadan bei den Probanden verstärkt hatten. Während des Ramadans hatten sie im Schnitt an 9,4 Tagen starke Kopfschmerzen, im Monat danach nur an durchschnittlich 3,7 Tagen. Die Hälfte der Probanden wurde während des Ramadans mit einer Migräne-Prophylaxe behandelt, aber die Schmerzen veränderten sich dadurch nicht.

Erbguth glaubt, dass die stärkere Migräne dadurch zustande kommt, dass während des Ramadans bei Sonnenlicht nicht gegessen und nicht getrunken werden darf. Auch das fehlende Koffein könne Kopfschmerzen verursachen. Erbguth weist darauf hin, dass sogar strenge Muslime auf den Ramadan verzichten dürfen, wenn eine medizinische Indikation vorliegt.