Fentanyl - Heroinersatz fordert immer Todesopfer

Von Ingo Krüger
20. Juni 2012

Eine neue Droge sorgt für immer mehr Todesopfer: Fentanyl. Das synthetisch hergestellte, verschreibungspflichtige Medikament ist 80 bis 100 Mal stärker als Morphium und wird als Schmerz- oder Narkosemittel eingesetzt. Süchtige suchen in Mülltonnen nach gebrauchten Fentanyl-Pflastern, kochen das Medikament aus und spritzen sich anschließend den Sud - mit häufig tödlichen Folgen. Allein in Bayern starben 2011 bereits 43 Menschen an der Horror-Droge.

Die Pflaster sind für viele Junkies ein Ersatz für Heroin. Da sie kein Geld haben, durchwühlen sie den Müll von Ärzten oder Krankenhäusern - immer auf der Suche nach Fentanylpflastern. Sie kochen die Pflaster nicht nur aus, manchmal kleben sie sich die benutzten Arzneipflaster auch auf die Haut, legen sie sich in den Mund oder essen sie ganz auf. Es gab schon Todesopfer mit einem Pflaster im Magen.

Fentanyl ist höchst gefährlich. Es bewirkt eine gefährliche Verlangsamung der Atmung bis hin zum Atemstillstand. Auch der Stoffwechsel leidet unter dem Wirkstoff.