Fernsehabende können je nach Programm zum Stressfaktor werden

Von Frank Sprengel
23. April 2014

Für einen Großteil der Deutschen sieht der Feierabend so aus, dass sie vor dem Fernseher vom Stress des Alltags abzuschalten versuchen. Wissenschaftler der Technischen Universität in Dresden und vom Leipziger Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften haben nun aber anhand eines Stresstests nachgewiesen, dass Sendungen mit Menschen in Stresssituationen beim Betrachter "empathischen Stress" auslösen können.

Das TV-Programm kann empathischen Stress auslösen

Gemeint ist damit, dass alleine das Beobachten von gestressten Menschen zu einer erhöhten Ausschüttung des Stresshormons Kortisol führen kann. So sei es bei durchschnittlich 26 Prozent jener Probanden, die im Rahmen des besagten Stresstests andere Probanden beim Lösen von komplexen Kopfrechenaufgaben sowie beim Führen von Bewerbungsgesprächen beobachteten, zu einem deutlich Anstieg des Kortisolspiegels gekommen.

Bei Probanden, die in einer partnerschaftlichen Beziehung zu den Beobachteten standen, hätten sogar 40 Prozent verstärkt Kortisol ausgeschüttet. Das Beobachten völlig Fremder hätte wiederum bei zehn Prozent den Kortisolspiegel ansteigen lassen. Zudem habe sich gezeigt, dass ein direktes Verfolgen des Geschehens bei 30 Prozent und das indirekte Betrachten über einen Bildschirm bei 24 Prozent zu Stress führten.

Vorsicht bei der Auswahl des Fernsehprogramms

Folglich sollte man bei der Auswahl des Fernsehprogramms in Zukunft lieber etwas Vorsicht walten lassen, damit aus einem vermeintlich gemütlichen Fernsehabend kein unnötiger Stressfaktor wird.