Fettabsaugung sollte niemals zur Gewichtsreduktion benutzt werden

Von Cornelia Scherpe
16. Januar 2013

Es gibt Menschen, die an Übergewicht leiden und die regelmäßigen Sport und eine gesunde Ernährung gern überspringen würden. Manche glauben, dass ihnen dann die Schönheitschirurgie hilft. Immerhin scheint es sehr einfach zu sein: eine Betäubung, einige Schnitte und eine ganze Menge abgesaugtes Fett.

Allerdings sollte eine Fettabsaugung bei stark Übergewichtigen niemals erfolgen, wie Mediziner immer wieder betonen. Eine derartige Prozedur eignet sich eigentlich nur für Personen, die Problemzonen haben, ansonsten aber eher schlank sind. Gemeint sind also Menschen, die trotz sportlicher Figur eine "Reiterhose" haben oder Fettanlagerungen im Flankenbereich. Hier kann eine Fettabsaugung die nötige Korrektur ermöglichen.

Wer allerdings sein komplettes Gewicht reduzieren will, wird von einer Fettabsaugung nicht glücklich gemacht. Auch seriöse Schönheitschirurgen klären potentielle Patienten im vorherigen Gesprächen immer wieder über diesen Punkt auf. Der BMI für das Absaugen sollte zwischen den Idealwerten 19 und 25 liegen. Wer einen höheren BMI hat, ist eher ein Fall für ein Magenband oder vergleichbare Methoden, die in den Verdauungsapparat eingreifen.

Nur in sehr wenigen Fällen darf das Fettabsaugen mehr als nur kleine Pölsterchen entfernen. Eine Ausnahme bilden zum Beispiel alle Eingriffe, die in den Bereich "rekonstruierende Medizin" fallen. Hat ein Patient nach einer Transplantation zu viel Gewebe an einer Körperstelle entwickelt, kann dieses durch vorsichtiges Absaugen wieder entfernt werden.

Auch eine Form der Gefäßerkrankung, Lipödem genannt, kann ein Fettabsaugen auf den Plan rufen. Dabei werden die krankhaften Wasseransammlungen im Gewebe entfernt, um die Mobilität wieder herzustellen.