FIFA wagt Blick in die Zukunft - Test von elektronischen Hilfsmitteln

Bald technische Unterstützung bei der Torbeständigung im Fußball?

Von Thorsten Poppe
2. August 2011

Bisher war der Weltfußball-Verband FIFA immer zurückhaltend, was den Einsatz von Technik bei einem Fußballspiel angeht. Die Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters sollte nicht durch technische Hilfsmittel verwässert werden. Doch scheinbar findet zur Zeit ein Umdenken statt, denn ab kommenden Monat werden von neun Anbietern verschiedene elektronische Systeme zur Torerkennung von der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in der Schweiz untersucht.

Tests und Einsatz

Nach den Tests, die im Dezember abgeschlossen werden, soll im März nächsten Jahres die Regelkommission des Verbandes, das so genannte International Football Association Board (IFAB) entscheiden, wer es in die zweite Runde schafft.

Die Voraussetzungen dafür sind genau vorgegeben. In weniger als 10 Prozent der Fälle muss das System in verschiedenen Tests erkennen, ob der Ball die Torlinie komplett überschritten hat und darüber den Schiedsrichter mit Hilfe eines Signals innerhalb nur einer Sekunde informieren. Ziel sei es laut dem Präsidenten der FIFA Joseph Blatter, eines der Systeme bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien einzusetzen.

Die schon seit Jahren geführte Diskussion flammt spätestens nach einem nicht gegebenen Tor immer wieder neu auf. Zuletzt bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika, wo England gegen Deutschland ein reguläres Tor erzielte, was der Schiedsrichter aber nicht gab. Mit Hilfe dieser Systeme soll das in Zukunft verhindert werden. Andere Sportarten wie Eishockey nutzen neben extra Torschiedsrichtern dafür seit vielen Jahren auch den Videobeweis.