Finkenweibchen kommen bei Paarung mit unattraktivem Männchen unter Stress

Stressige Vogelpaarung - Finkenweibchen wählen lieber unattraktiven Partner, als gar keinen

Von Ralph Bauer
2. Februar 2011

Prachtfinken-Weibchen zeigen erhöhte Stresssymptome wenn sie sich mit einem unattraktiven Partner paaren müssen. Australische Wissenschaftler fanden heraus, dass bei ihnen der Pegel des Stresshormons Corticosteron bis zu viermal höher ist als bei den Artgenossen welche einen attraktiveren Partner fanden. Dies misst sich bei der Vogelart am Kopfgefieder.

Die Partnerwahl der Weibchen

So wählen Weibchen normalerweise den Partner aus, dessen Federn die gleiche bunte Färbung aufweisen wie ihre eigenen. Finden sich dagegen farblich gemischte Paare zusammen, haben die Jungvögel ein bis zu 80 Prozent erhöhtes Sterberisiko. Dass sie sich jedoch lieber mit einem "unattraktiven" Partner fortpflanzen als gar nicht, nutzten die Forscher in dem Experiment.

Dabei setzten sie nur ein Männchen und ein Weibchen in eine Voliere, jeweils getrennt in rein rotköpfige, rein schwarzköpfige und gemischtfarbige Pärchen. Es zeigte sich, dass die mit gleichfarbigem Kopfgefieder rund einen Monat früher Eier legten als verschiedenfarbige Paare. Weibchen gemischtfarbiger Paare hatten zudem einen bis zu 80 Prozent höheren Gehalt des Stresshormons Corticosteronals als die Artgenossinen gleichfarbiger Paare.

Geringerer Energieverbrauch bei Paarung mit unattraktivem Partner

Die Forscher vermuten, dass die erhöhten Stresshormone das Weibchen dazu bringen, sich lieber mit einem ungeliebten Partner zu paaren als überhaupt nicht. Da Stress auch die Größe der Eier beeiflusse und diese kleiner mache, könnte das Weibchen zudem weniger Energie bei der Paarung mit einem unattraktiven Partner verlieren.