Finnische Studie: Stärkt Artenvielfalt das Immunsystem?

Von Katharina Cichosch
9. Mai 2012

Eine finnische Studie hat sich jetzt dem Zusammenhang zwischen Wohnumfeld und individueller Gesundheit gewidmet. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Frage, wie hoch die Asthma-Rate von Jugendlichen auf dem Land im Gegensatz zu jenen, die in der Stadt aufwachsen, ist.

Für ihre Studie Ikka Hanski und ihr Team von der Universität in Helsinki 118 Probanden aus, die entweder auf dem Land oder in einem urbanen Wohnraum aufwuchsen. Für eine optimale Vergleichbarkeit mussten die Jugendlichen von Geburt an am selben Ort wohnen. Darüber hinaus wählten die Wissenschaftler ganz bewusst ausschließlich Probanden aus jeweils demselben Regionalraum im östlichen Finnland aus.

Anschließend untersuchten die Forscher drei Kriterien: Die Artenvielfalt der unmittelbaren Wohnumgebung, die bakterielle Besiedelung des Organismus der jeweiligen Probanden und die Allergierate in den verschiedenen Gruppen. Bei der Auswertung zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang: Jugendliche, die auf dem Land aufgewachsen waren, litten deutlich seltener unter Allergien wie Asthma. Parallel dazu wiesen ihre Hautproben eine höhere bakterielle Vielfalt auf, ebenso wie die Natur hier artenreicher ausfiel als in der Stadt.

Die Wissenschaftler vermuten, dass die Artenvielfalt der ländlichen Wohnumgebung tatsächlich einen stärkenden Effekt auf das menschliche Immunsystem haben könnte. Für eine vollständige Erklärung der niedrigeren Allergierate müssten jedoch weitere Faktoren mit einbezogen werden.