Fischöl ist keine Wunderwaffe bei Diabetes - Herzinfarkten wird nicht vorgebeugt

Von Cornelia Scherpe
4. Juli 2012

Gesundheit ist für viele Menschen das höchste Gut. Um sich vor einer Erkrankung von Herz und Kreislauf zu schützen, nehmen manche Fischöl in Kapselform ein. Besonders Menschen mit Diabetes möchten sich so vor einem Herzinfarkt schützen.

Die Überlegung liegt auch nahe, da viele Untersuchungen gezeigt haben, dass Menschen, die regelmäßig Fisch zu sich nehmen, sehr selten einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall bekommen. Sie werden offenbar durch die Omega-3-Fettsäuren in den fischhaltigen Mahlzeiten geschützt. Auch Fischöl-Kapseln enthalten diese Fettsäuren. Eine Studie hat nun jedoch gezeigt, dass die Einnahme durch Diabetiker zur Vorbeugung eines Herzinfarktes vergebene Liebesmühe ist. Die Präparate wirken zumindest bei ihnen nicht vorbeugend.

An der Studie nahmen 12.500 Menschen teil, die an Diabetes des Typ 2 erkrankt waren. Sie wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die einen jeden Tag 900 mg an Omega-3-Fettsäuren erhielten, schluckten die anderen nur ein Placebo. Nach sechs Jahren betrachtete man, zu wie vielen Herzinfarkten es in der Fischöl-Gruppe gekommen war und verglich diese Quote mit der der übrigen Diabetiker unter Placebo-Einnahme.

Das Ergebnis fiel ernüchternd aus. In beiden Gruppen war es zu einer gleichen Menge an Herzinfarkten gekommen. Die Präparate haben demnach keine vorbeugende Wirkung. Die Diabetiker sollten aus diesem Grund besser nicht auf Pillen vertrauen, sondern auf eine gesunde Mischkost jeden Tag achten.