Fischtrawler aus China mit tausenden getöteten Meeresvögeln entdeckt

Von Ingo Krüger
9. Juli 2014

Basstölpel sind Meeresvögel, die häufig Fischerbooten folgen, um sich dort ihre Nahrung zu suchen. Sie verfügen über eine Flügelspannweite von etwa zwei Metern. Die Tölpel verbringen nahezu ihr gesamtes Leben auf See und brüten in großen Kolonien an Steilküsten. Beifang und Fischabfälle sind eine begehrte Nahrungsquelle für die Vögel.

21 Container mit getöteten Basstölpen entdeckt

Doch nun sind Tausende Basstölpel selbst Opfer von Jägern geworden. Die Behörden von Mauretanien, einem Staat im Nordwesten Afrikas, haben bei der Kontrolle eines chinesischen Fischtrawlers zwischen zwei und 21 Containern mit gerupften, zerlegten, tiefgefrorenen und in Folie eingeschweißten Meeresvögeln, vorwiegend Basstölpeln, entdeckt. Deklariert war die Ware jedoch als Fisch.

Das gesamte Ausmaß ist noch nicht bekannt. Mauretanische Quellen rechnen mit bis zu 95.000 getöteten Vögeln. Dies ist allerdings nicht gesichert, weil diese Menge etwa zehn Prozent des europäischen Basstölpel-Bestands entsprechen würde. Da Basstölpel bei der Fischjagd unzählige Artgenossen anlocken, sei es nach Expertenmeinung durchaus möglich, viele Vögel mit Netzen einzufangen.

Verwendung von bedrohten Tieren in Chinas Küchen nimmt zu

Bereits vor einigen Jahren befürchteten Biologen in Südostasien, dass bedrohte Wildtierarten in immer größerer Zahl in der chinesischen Küche verwendet werden könnten, darunter etwa unter Naturschutz stehende Eulen.