Fledermäuse passen Ultraschall an Umgebungslautstärke an

Von Alexander Kirschbaum
21. Februar 2013

Menschen reden automatisch lauter, wenn die Geräusche in ihrer Umgebung anschwellen. Auch erhöhen sie dann ihre Tonlage, um sich besser Gehör zu verschaffen. In der Wissenschaft wird dieses Phänomen auch als Lombard-Effekt bezeichnet. Der genaue Auslöser für dieses Verhalten ist noch nicht bekannt.

Forscher der Universität Tübingen haben den Lombard-Effekt anhand von Fledermäusen untersucht. Sie werteten 83.000 Ultraschalllaute, die die Tiere während unterschiedlicher Umgebungslautstärke ausgestoßen hatten, hinsichtlich ihrer Lautstärke und Tonhöhe aus. Dabei fanden die Forscher heraus, dass Fledermäuse die Frequenzbereiche ihrer Laute unmittelbar an veränderte Umgebungsgeräusche anpassen. Dadurch können sie das Echo ihrer Laute bestmöglich hören, auch wenn sich der Geräuschpegel in ihrer Umgebung ändert.

Eine neue Erkenntnis der Studie ist, dass die Tiere in der Lage sind, Lautstärke und Tonhöhe ihrer Ultraschalllaute unabhängig voneinander zu verändern. Credo in der Wissenschaft war bisher, dass beides zur gleichen Zeit abläuft. Die Forschung auf diesem Gebiet kann dazu beitragen, neue Behandlungsmethoden bei Sprachstörungen zu entwickeln.