Fleisch ist meine Medizin - Mit rohen Steaks gegen Veilchen und Beule?

Von Dörte Rösler
7. Oktober 2013

Ob blaues Auge oder Beule - im Western legen sich die Cowboys einfach ein rohes Steak auf ihre Blessuren. Frei nach dem Motto: Fleisch ist meine Medizin. Wirklich gesund ist das allerdings nicht.

Bei einer Verletzung am Kopf kann das Blut sich nur begrenzt ausbreiten. Nach einem Stoß platzen Gefäße unter der Haut und Blut breitet sich im Gewebe aus. Beim Schlag auf das Auge entsteht das bekannte Veilchen. Innerhalb von einer Woche wird das ausgetretene Blut langsam abgebaut und zeigt dabei den typischen Farbverlauf von Rot über Grün zu Gelb. Beschleunigen kann man diesen Prozess allerdings nicht.

Vorsicht vor Bakterien

Auch das beste Steak enthält keine Wunderstoffe zur schnelleren Heilung. Frisch aus dem Kühlschrank hat das Steak zwar einen angenehmen Kühleffekt - es lindert den Schmerz und sorgt dafür, dass die Gefäße sich zusammenziehen und weniger Blut austreten kann. Dafür können sich in dem rohen Fleisch aber auch tückische Keime verbergen.

Bei direktem Kontakt mit einer Wunde führen diese zu Infektionen. Besonders gefährlich wird es, wenn das Steak auf ein Veilchen gelegt wird: gelangen die Bakterien ins Auge droht im schlimmsten Fall die Erblindung. Ärzte raten deshalb zu hygienischen Methoden wie Kühlpads. Sie passen sich jeder Körperform an und betäuben den Schmerz deutlich preiswerter als ein kaltes Steak.