"Fleischatlas" 2014 kritisiert Massentierhaltung und weltweit steigenden Konsum von Fleisch

Von Ingo Krüger
10. Januar 2014

Der Fleischkonsum weltweit steigt immer weiter an. Dies ist das Ergebnis einer Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Im sogenannten "Fleischatlas 2014" dokumentiert die Umweltschutzorganisation, wie viele Tiere in jedem Jahr verwertet werden.

Pro-Kopf-Verbrauch

Deutschland belegt bei der Schlachtung mit jährlich 735 Millionen getöteten Tieren einen Spitzenplatz. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Schwein, Rind und Geflügel ging etwas zurück, um zwei Kilogramm auf 60 kg im Jahr. 1990 aßen Deutsche jedes Jahr sogar noch 102 Kilogramm Fleisch. Auch die US-Fleischindustrie rechnet für 2013 mit einem Rückgang von vier bis sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Anders dagegen der Trend in Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien: Dort wächst die Mittelschicht und mit ihr der Hunger auf Fleisch.

Fehlen von Grundnahrungsmitteln

Weltweit werden bereits 70 Prozent aller Ackerflächen für den Anbau von Futtermitteln für Nutztiere verwendet. Mehr als 40 Prozent der Ernte von Weizen, Roggen, Hafer und Mais, dies sind rund 800 Millionen Tonnen, werden in der Tiermast benötigt. Gerade in Entwicklungsländern fehlen dadurch Grundnahrungsmittel. Wertvolle Regenwälder gingen verloren, so der BUND, Böden und Gewässer würden zudem erheblich mit Pestiziden belastet.

Reduktion des Fleischkonsums

Experten raten daher zu einem anderen Essverhalten. Verbraucher sollten weniger Fleisch konsumieren und wenn, dann aus der richtigen Haltung. Es sei völlig ausreichend, ein- bis zweimal in der Woche Fleisch zu essen. Auch müsse eine Abkehr von der industriellen Tierhaltung erfolgen, meinen Umweltschützer. Diese benötige immer mehr Agrarflächen für Futtermittelanbau und ruiniere Kleinbauern.