Flugunfall-Behörde untersucht Dämpfe an Bord von Passagiermaschinen
Dämpfe in Verkehrsflugzeugen beunruhigen Piloten, Stewardessen und Passagiere.
Kritik aufgrund von Vorfällen bei Flügen
Eine neue Studie der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) zeigt, dass die Flugsicherheit dennoch nicht gefährdet ist. Ein langfristiges Gesundheitsrisiko für Piloten und Kabinenbesatzungen sei jedoch nicht auszuschließen, so die BFU. Die Pilotenvereinigung Cockpit (VC) kritisierte die Untersuchung. Es habe Vorfälle gegeben, bei denen ein oder mehrere Mitglieder der Besatzung aufgrund von Geruchsvorfällen erheblich in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt waren, teilte ein VC-Sprecher mit. Dabei sei der Flug durchaus riskant gewesen.
Ausprägung der Gefährdung der Flugsicherheit durch unbekannte Dämpfe
Seit 2010 nimmt die Zahl der gemeldeten Vorfälle um rätselhafte Dämpfe und Gerüche in Flugzeugen stark zu - vor allem in Deutschland. Jeder fünfte gemeldete derartige Zwischenfall geschah in einer deutschen Maschine.
Die Studie der BFU sollte nicht die Ursachen erforschen, sondern prüfen, inwieweit das Phänomen die Flugsicherheit gefährdet. So kam es im Dezember 2010 an Bord eines Airbus A319 von Germanwings im Landeanflug auf den Flughafen Köln-Bonn zu einem Zwischenfall. Die Piloten gaben an, kurz vor der Landung im Cockpit einen verbrannten und elektrischen Geruch wahrgenommen zu haben, der starke Übelkeit und Schwindel hervorrief. Beide setzten Sauerstoffmasken auf.
Neue Standards werden erwartet
Die Ursache für die sogenannten "Fume Events" könnte in dem Luftzufuhrsystem heutiger Verkehrsflugzeuge liegen. In der Regel wird die Kabinenluft aus den Kompressoren der Triebwerke abgezapft. Von dort können Öldämpfe ins Belüftungssystem gelangen. Die BFU fordert daher neue Standards bei der Zulassung von Flugzeugen.