Folsäure als neues Mittel gegen den Autismus? Risiko wird halbiert!

Von Cornelia Scherpe
15. Februar 2013

Autistische Menschen leben in einer eigenen Welt und haben nur verzehrten Zugang zu der Realität um sich herum. Sie besitzen daher so gut wie keine sozialen Bindungen. Autismus ist eine angeborene Krankheit, die bisher nicht geheilt werden kann. Mediziner gehen derzeit aber einer interessanten Vermutung nach. Sie glauben, dass man Folsäure einsetzen könnte, um Kinder vor der Krankheit zu schützen.

Bisher wird das Vitamin in Medizin vor allen Dingen benutzt, um "Spina bidida" zu verhindern. Dabei handelt es sich um den sogenannten "Spaltrücken". Jedes tausendste Kind kommt mit diesem Defekt zur Welt. Nehmen die Mütter aber vor allen Dingen zu Beginn der Schwangerschaft genügend Folsäure zu sich, sinkt das Risiko für diesen Defekt.

In Norwegen testete eine Studie, ob die Folsäure das auch beim Risiko für Autismus bewirken kann. Anders als in den USA gibt es in Europa kein Gesetz, das den Lebensmittelherstellern vorschreibt, dass Folsäure im Mehl sein muss. Es ist also den Menschen selbst überlassen, sich ausreichend zu versorgen.

Auch die Empfehlung, gerade in der Schwangerschaft auf genügend des Vitamins zu achten, wird nicht immer befolgt. In Norwegen gibt es die MoBa (Norwegian Mother and Child Cohort Study), eine großangelegte Studie, die so inzwischen schon die Daten von über 85.000 Kindern hat. Nur ein Drittel der bisherigen Teilnehmerinnen hat auf Folsäure in der Schwangerschaft geachtet. Die Daten ihrer Kinder konnte man nun mit denen der anderen vergleichen.

Bislang haben 270 Kinder der Studie Autismus entwickelt. Ein direkter Vergleich der zwei Gruppen zeigte, dass die Mütter ohne Folsäure das doppelte Risiko hatten, autistische Kinder zu bekommen.