Forscher basteln an elektrischen Tattoos zur Bedienung von Smartphone und Co.
Elektrotattoos als Mediaerlebnis: Durch Sticker auf der Haut fixiert lassen sich Smartphones bedienen
Viele kennen noch die Kinder-Tattoos, wie sie als Beilage von Kaugummis verkauft werden und nach dem Aufkleben für einige Tage auf der Haut bleiben. Ungefähr so kann man sich auch die neuen Elektro-Tattoos vorstellen.
Sie kleben auf der Haut, machen Bewegungen flexibel mit und sind trotzdem nicht permanent. Was für Kinder lustiger Hautschmuck sein soll, wird bei Erwachsenen zum Media-Erlebnis. Zumindest ist dies das Ziel einer aktuellen Studie zum Thema elektrische Tattoos.
"iSkin" funktioniert über Elektrosensoren
Die Saar-Universität hat in Zusammenarbeit mit Google bereits 2015 erste Gehversuche in diese Richtung gemacht. Elektrosensoren waren vor zwei Jahren mit flexiblem Silikon verbunden worden und konnten als Sticker auf der Haut haften. Dieses "iSkin" wurde zügig weiterentwickelt und präsentiert sich 2017 als E-Tattoo.
Die Elektroden und Leiter sind flacher als ein Haar und können mit einem Druckverfahren zum E-Tattoo werden. Aufgebracht auf die Fingerknöchel machen sie die Dehnung und Stauchung der Haut beim Bewegen problemlos mit und bleiben funktionstüchtig. Funktionstüchtig bedeutet: eine Berührung der Stelle und das Signal wird an das verbundene Endgerät geschickt.
So soll ein Anruf entgegengenommen oder ein Musiktitel ausgewählt werden. In ersten Tests geht es aber zunächst darum, ein Symbol aufleuchten zu lassen. Das funktioniert bereits sehr gut.
In ersten Versuchen wurde das Tattoo auch an unterschiedlichen Körperstellen angebracht und konnte sich sogar auf Leberflecken beweisen. Die stark pigmentierten Zellen stellten kein Problem bei der Datenübertragung dar.
Die Mensch-Computer-Interaktion steuert damit auf ein neues Level der Kommunikation zu. Da man mit dem eigenen Körpergefühl bestens vertraut ist, können Befehle noch intuitiver abgegeben werden und es eröffnet sich eine Welt der Möglichkeiten.