Forscher bauen Weitwinkelkamera nach dem Vorbild eines Insektenauges

Von Max Staender
6. Mai 2013

Ein Forscherteam der University of Colorado in Boulder hat jetzt eine Weitwinkel-Kamera mit 180 Einzellinsen ohne Verzerrungseffekt nach dem Vorbild eines Insektenauges gebaut.

Bislang störte bei den heutigen Weitwinkel-Linsen insbesondere die Verzerrung an den Bildrändern, weshalb die Wissenschaftler nach Vorbildern in der Natur suchten und schließlich bei den Facettenaugen der Insekten fündig wurden, die aus sehr vielen Einzelaugen bestehen.

Während das Sichtfeld im Gegensatz zu den Säugetieren sehr viel breiter ist, sind die Bilder beim Sehen nicht ganz so hochaufgelöst. Außerdem ist die Schärfentiefe bei den Insektenaugen nahezu unendlich und auch die Bewegungsempfindlichkeit ist wesentlich größer. Jede der 180 Einzellinsen steuert bei der neu entwickelten Kamera ein Pixel zum Gesamtbild bei, wobei man jeden Sensor auch linsenförmig aufbiegen kann, womit der Verzerrungseffekt ausgehebelt wird.

In Zukunft wollen die Forscher auch Hummer- und Mottenaugen genauer unter die Lupe und somit als Vorbild für neue Kameratechniken nehmen.