Forscher begreifen immer mehr vom biologischen Sinn des Schlafes

Mögliche Verknüpfung zwischen Schlaf und der Regulation des Stoffwechsels gefunden

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
15. September 2008

Vielbeschäftigte, die sich mit kurzen Schlafzeiten brüsten, spielen Vabanque mit ihrer Gesundheit.

Schlaf auch für die Regulation des Stoffwechsels wichtig

Forscher verstehen den biologischen Sinn des Schlafes immer besser. Er ist jedenfalls keine schlichte Erholungszeit, die sich beliebig verkürzen lässt. Nicht nur für die Ausbildung des Gedächtnisses ist regelmäßiger Schlaf essentiell.

"Wir haben Hinweise, dass gerade der Tiefschlaf wichtig ist für die Regulation des Stoffwechsels", erklärt der Kieler Neuroendokrinologe Professor Jan Born in der "Apotheken Umschau". Seine Forschungsgruppe konnte zeigen, dass Testpersonen, die nur vier Stunden schlafen durften, schon nach einer Woche einen deutlich gestörten Stoffwechsel aufwiesen.

Der Blutzuckerspiegel geriet aus der Balance, der Blutdruck stieg, und der Spiegel des Stresshormons Kortisol war erhöht. "Wahrscheinlich braucht der Mensch den Schlaf, um den Stoffwechsel auf einen genetisch mehr oder weniger vorgegebenen Sollwert zu regulieren. Diesen muss der Schlaf anscheinend immer wieder neu festschreiben, weil er sonst vergessen wird", fasst Born zusammen.

Forschungsergebnisse sind kein endgültiger Beweis

Endgültige Beweise sind seine Forschungsergebnisse noch nicht. Aber Born ist sich seiner Sache schon so sicher, dass er für mehr Wertschätzung der nächtlichen Ruhephase wirbt: "Es ist eine Zeit, in der das Gehirn sehr viele kreative Dinge tun kann. Das kommt auch der Entfaltung der Persönlichkeit zugute."