Forscher denken an die Entwicklung eines Medikaments gegen Cannabis

Von Cornelia Scherpe
8. Januar 2014

Cannabis kann schnell als Droge missbraucht werden und führt so auch rasant zu einer Abhängigkeit. Vor allen Dingen Teenager verfallen aus reiner Neugier dem Suchtstoff und kommen dann nicht mehr davon los.

THC-Wirkung hemmen

Mediziner beschäftigen sich schon seit einiger Zeit mit der Frage, ob man ein Mittel gegen den Suchtstoff herstellen kann. Cannabis enthält nämlich Tetrahydrocannabinol (kurz THC) und dieser Cannabis-Wirkstoff kann im Menschen eine psychoaktive Wirkung entfalten. Der Konsument entspannt sich, kann sogar Euphorie erleben und wird nach diesem Zustand süchtig. Französische Forscher möchten daher THC in seiner Wirkung hemmen und nun scheint man auf dem richtigen Weg zu sein.

Körpereignes Produkt Pregnenolon nutzen

Die Schlüsselfigur in diesem Zusammenhang trägt den Namen "Pregnenolon". Dabei handelt es sich um ein Zwischenprodukt im Körper, das immer dann entsteht, wenn Steroide vom Organismus hergestellt werden. In einem Experiment fanden die Forscher heraus, dass dieses Pregnenolon im Gehirn die Wirkung von THC abschwächen kann. Dies wiederum bedeutet, man könnte sich das körpereigene Zwischenprodukt zunutze machen und damit ein Medikament gegen die Cannabis-Sucht entwickeln.

Noch längere Entwicklung nötig

Allerdings weisen die Forscher aus Frankreich bereits jetzt darauf hin, dass man Pregnenolon in seiner natürlichen Form vermutlich nicht direkt zum Wirkstoff machen kann. Bisher kann man es nicht so herstellen, dass es in Tablettenform eingenommen werden kann.

Versuche mit der Vergabe über die Haut hat es bereits gegeben, doch dabei trat das Problem auf, dass der Körper auf diesem Weg einen zu schnellen Abbau einleitet. Pregnenolon kann also nicht lange genug im Organismus verbleiben, um seine Wirkung gegen Cannabis zu entfalten. Außerdem steht noch der Aspekt der Nebenwirkungen im Raum, die vermutlich bei einem Stoff, der von der Natur nur als Zwischenprodukt gedacht ist, zahlreich sind.